Safrangelb

Zwischen den Jahren herrscht rund ums Stadion traditionell Ruhe, picken höchstens die Tauben auf dem Heiligengeistfeld an Essensresten oder anderen menschlichen Hinterlassenschaften herum. Ich mag diese Tristesse.

Endlich mal keine Tourihorden, kein beschissener Dom, Entschleunigung pur.

Nichtsdestotrotz muss natürlich 2025 vorbereitet werden, zumal diese die deutlich kürzeste Winterpause ist, die wir alle jemals genießen durften. 11. Januar erstes Spiel... das ist doch irgendwie großer Unsinn, wenngleich zugegeben werden muss, dass mittlerweile in unseren Breiten kein richtiger Winter mehr in die Parade fährt, alle Stadien mit Rasenheizungen und derlei Hilfsmittel aufwarten können, Winterpausen nicht mehr zehn Wochen dauern müssen.

Deshalb heute bereits die erste Schicht gekloppt, neues Material weiterverarbeitet. Mit etwas Fortune gelingt es mir morgen vielleicht auch noch, von allem, das bereits da ist, Fotos zu knipsen, was ich heute (wieder einmal.... FUCK!) vergessen habe. Dann starten wir auch noch mal ein Stickerversandangebot, wie Ihr das ja alle kennt.

Das Programm ab dem SGE-Match wird jedenfalls knüppeldick, denn zehn Heimspiele in nur gut vier Monaten definieren den Terminus "Stress" mit Sicherheit neu. Klingt vielleicht erstmal gar nicht so dramatisch, aber zehn von siebzehn macht aufgerundet 59 Prozent. Fast zwei Drittel der Spiele am Millerntor jährlich in nur etwas mehr als einem Drittel eines Jahres. Wie gesagt: Stress. Habe dem Helferinnennachwuchs schon angedroht, dass die Hinrunde gar kein Maßstab war, Horrorgeschichten von den Nachtschichten, die ich in der letzten Rückserie allein im Fanladen durchgezogen habe, um alles stemmen zu können, zum Vortrag gebracht. Wie man sich freut, wenn nachts um drei irgendein Crackhead vor der Tür Radau macht, weil einen das erfolgreich aus dem Halbschlaf reißt...

Das war solch ein hartes Gebückel, dass ich mir beim Aufstieg schwor, Vergleichbares nie wieder zu machen, Arbeiten besser zu verteilen, mich nach frischem Blut umzuschauen. "Nach frischem Blut umzuschauen" hört sich allerdings recht seltsam an, womöglich ein Abfärben der ganzen alten Hammer Films Vampir-Schinken, die hier zuletzt vermehrt auf meinem Rechner liefen. Prost!

Bevor ich nun noch mehr vor mich hin labere, beenden wir den Quatsch hier heute und werfen noch einen Blick auf unser nebelschwadenumwobenes Stadion, dessen Rasenbeleuchtung alles in ein seltsames Gelb verwandelt. Habe nun aber nochmal gegoogelt... und für Safrangelb ist das Ganze deutlich zu grünstichig. Bis morgen, liebe Leute!