Ohne Fleiß kein Preis

Die Ultras wieder, pöse, pöse! Steinigt sie! Schwanzus longus, das ganze Programm! Incontinentia!

Meine Fresse, was haben die Leute denn erwartet bei solch einer besonderen Fluchtlichtpartie? Großes Aufheulen, Kunden, die sich beschweren, als hätten sie ungewollt dem Weltuntergang beiwohnen müssen. Heulende Offizielle, eine "Eklats" herbeiredende Presse, die üblichen ausgelutschten Dropse.

Natürlich hätte ich angesichts der unvorteilhaften Witterung zumindest zu Beginn der zweiten Hälfte den Ball flacher gehalten. Aus heutiger Sicht, die immer altklug ist. Früher, als ich solche Dinge noch zu bestimmen hatte, habe ich auch einen Scheiß auf Umstände wie Witterung gegeben. Da heißt es nur: Durchziehen, man ist nur einmal jung!

Der Witz bei der Sache ist: Ich hasse Pyro. Wirklich. Es langweilt mich zutiefst, ich kann diesen Gestank und tropfende Bengalos überhaupt nicht mehr verknusen. Auf gewisse Art und Weise würde ich mich ja schon als "Künstler" bezeichnen. Als jemand, der an dem Können und den Künsten anderer Menschen interessiert ist. Eine krickelige Kinderzeichnung fasziniert mich hundertmal mehr als jede Pyro-Show, denn Gemaltes von Hand ist immer ganz und gar einzigartig. Es lässt Unmengen von Rückschlüssen und Interpretationen zu. Aus Kalligraphien lassen sich komplette Biographien herauslesen.

Rotes Licht leuchtet rot.

 

Auf jeden Fall war das ein überdurchschnittlicher Rahmen am vergangenen Sonnabend. Daraufhin wurde ich das ein oder andere mal während Smalltalks auf das Thema Choreos angesprochen. Wieder großes Erstaunen geerntet, wenn ich davon sprach, dass die krassesten Geschichten auf der Welt derzeit bei Slavia Prag stattfinden. Das ist ansonsten auch keine Fanszene, die wir gut fänden, um es mal gelinde zu formulieren. Dennoch ist das einfach nur heftig, was die auf die Beine stellen. Fünf erstklassige Aktionen in einem Spiel... auswärts! Hut ab: