Hermann Löns und die Nazis

Eine Info noch schnell vorweg:

Es haben deutlich mehr Leute bei uns Sticker geordert als bei den letzten Malen, als diese via Versand erhältlich waren. Spätestens am Montag habe ich aber alle Wünsche bearbeitet und losgeschickt... also bitte noch ein klein wenig Geduld, kommt alles.

Hilfreich wäre natürlich gewesen, auf die heutige Radelei zu verzichten, aber die Torschlusspanik in Sachen Spätsommer war groß, Ihr müsst verstehen.

Flussgewässer in Norddeutschland sind quasi ausnahmslos brackig. Lehmige oder torfige Böden, Intensiv-Landwirtschaft in Marsch-Landschaften, zumeist eher niedrige Fließgeschwindigkeiten. Alles Gründe, warum das feuchte Nass eher nicht den Eindruck von Trinkwasserqualität vermittelt.. Das sieht auf weißem Karstgestein in Kroatien natürlich azurblauer aus, keine Frage.

Aber auch Gegenden, die eigentlich nichts Neues mehr in der Hinterhand halten dürften, können immer noch überraschen.

Kurz hinter Jesteburg gibt es Bachläufe, die nach wenigen hundert Metern in die Seeve münden. Dort ist alles sandig, das Wasser kaum 15 Grad warm, aber glasklar. Bestmögliche Abkühlung für die bleichen Füße:

30 Grad, ganz niedrige Luftfeuchtigkeit - ich liiiiebe dieses Wetter, hab jetzt bereits wieder einen großen Bammel vor dem Einbruch nächste Woche, wenn ich bei 14 Grad am liebsten schon wieder die langen Unterhosen anziehen möchte.

Hitze in der Heide:

Radposen vorm Hermann Löns-Stall.

Der Mann war ein fürchterlicher Typ. Chauvinist, Nationalist, Sozial-Darwinist. Dass er zwanzig Jahre nach seinem Tod an der Westfront des ersten Weltkrieges von den Nazis vereinnahmt wurde, hätte ihn sicher nicht gestört.

Zugutehalten können wir immerhin, dass ohne den "Heidedichter" heute womöglich gar keine Lüneburger Heide mehr existieren würde, was ich wiederum sehr bedauern würde, weil mich diese Kulturlandschaft ungemein fasziniert, immer wieder magisch anzieht, wenn das Wetter stimmt:

Schlauerweise auch einen Bogen um Undeloh, Wilsede und die Touri-Hotspots gemacht und auf nördlichere Regionen westlich Hanstedts ausgewichen. Drei Stunden dort unterwegs gewesen, auf ganze vier Menschen dabei getroffen. Beide Paare auf Mountainbikes sahen auch überhaupt nicht nach Rechtsextremismus aus. Gestern an der Hoheluftbrücke und der Karolinenstraße - also mitten in Hamburg - musste ich hingegen Folgendes tilgen.

Eher subtil:

Klassischer Look:

So, gute Nacht! Ich muss die Beine hochlegen, ging ans Eingemachte heute...