Ganz ehrlich: Von mir aus können die Rauten gern aufsteigen am nächsten Sonntag. Mir gefielen sie in den Jahren vor ihrem Abstieg 2018 besser als in den fünf Saisons danach.
Zugegeben, das finale Verkacken ist auch immer wieder unterhaltsam, doch wenn du im Laufe des Jahres deutlich mehr Partien gewinnst als vergeigst, ist die Grundstimmung zumeist sehr ordentlich bis blendend, wirst du mitnichten medial verhöhnt oder sonstwie bloßgestellt.
Eine Bundesliga-Rückkehr und sofort wäre die alte Großmannssucht wieder da. Frisches Geld, überteuerte Transfers für zügigen Erfolg, Langzeitverträge, entlassene Übungsleiter im Dutzend billiger. Das sind die Zutaten, die es braucht, um den Dino ein für alle mal in den Ohlsdorfer Friedhof zu sperren.
Wie es funktionieren kann, zeigt derzeit die Hauptstadt. Um die alte Hertha zu töten, musste ein schmieriger Investor her, der nicht nur ab und an ein paar Peanuts verteilt, wie es Kühne mit dem hsv macht. Das, was der denen in die hohle Hand drückt, immerhin ein paar Millionen, ist für den alten Sack, der jedes Jahr seine Raffgierbilanz um einige Milliarden aufpolieren kann, während er seinen schlaffen Leib in schweizer Steuerparadiessonne aalt, ungefähr soviel wie für uns ein Fuffi... wenn überhaupt.
Nein, hunderte Millionen, mit denen man ganz schlimme Sachen machen kann, müssen her! Und schon vor einem Jahr hätte ich relativ wenig Probleme damit gehabt, wenn Hertha in der Relegation gegen die Rauten den Kürzeren gezogen hätte, sind die Berliner doch so etwas wie der hsv hoch zwei. Zudem auch noch unsympathischer auf so ziemlich allen Ebenen, was uns aufgrund der 300 Kilometer Distanz nur nicht ständig bewusst wird.
Um einen solchen Niedergang, der nun endlich im Abstieg des "Big City Clubs" endete, perfekt zu machen, muss natürlich noch ein ehemaliger Underdog aus einem anderen Stadtteil performen wie Weltmeister. Wir alle beneiden doch zumindest ein wenig die Unioner, weil diese ganz genau gezeigt haben, was auch für uns möglich wäre, wenn.... na ja, lassen wir das.
Wichtig wäre selbstredend außerdem, dass die Rauten bei erfolgreichem Saisonfinale in der nächsten Spielzeit ungefähr so abliefern, wie es Schalke 22/23 getan hat.
Ziemlich viel Einleitung dafür, dass ich hier eigentlich nur einen Link zu einer neuen Sportschau-Doku, die sich mit dem Sturzflug im Berliner Westen beschäftigt, platzieren wollte:
