Der momentan bei 1860 München unter Vertrag stehende Keanu Staude sieht sich neuer Konkurrenz ausgesetzt, die ihm seine Titelwürden streitig machen könnte.
Nirgendwo trägt der Sprachgebrauch heutzutage seltsamere Blüten, werden schlimmere Lingualverbrechen verübt, als bei der Namensgebung heranwachsender Generationen. Ja ja, Kevin. Von wegen! Letzteren umgibt inzwischen ein vergleichsweise harmloses Stigma, tauchen doch immer wieder neue Kreationen des Wahnsinns auf, mit denen Kinder ein Leben lang wirklich gebrandmarkt sind.
Den hier kennen wir ja noch von früher, als er bei unserer zweiten Mannschaft kickte. Wenn du "Bahn" heißt, darfst du dein Kind natürlich nicht "Uwe" nennen... ist klar. Aber "Bentley Baxter" grenzt haarscharf an vorsätzliche Körperverletzung. "Rolls Royce Nihil Bahn" wäre auch eine Alternative gewesen... ;)
Nun gut, der Mann spielte die letzten Jahre ausschließlich bei ostdeutschen Vereinen, also in Regionen, wo extraordinäre Vornamen seit Jahrzehnten in Gebrauch und gemeinhin absolut unverdächtigt sind.
Es handelt sich im Übrigen auch keineswegs um ein Phänomen, das sich allein in unterschichtigem Milieu abspielt, wie der neueste Fall beweist. Wir kennen doch alle noch Tim Lobinger, oder? Diesen eloquenten und gescheit wirkenden Stabhochspringer-Sunnyboy, der vor zwanzig Jahren relativ galant über die Stangen stabhochsprang.
Dessen Sohn wurde soeben in den Profikader Fortuna Düsseldorfs befördert. "Lex-Tyger Lobinger".... oh weh.
Doch wer hat diesen abstrusen Trend zu verantworten? Wer hat die Brandmauern eingerissen? Der Schuldige ist schnell ermittelt: Uwe Ochsenknecht ist der Täter. Vermutlich war eben diesem sein Name zu deutschprovinziell, zu wenig extravagant kreativ. "Wilson Gonzales" und "Jimi Blue". Wäre ich einer von beiden Sprösslingen, würde ich meinem alten Herren aber einen kräftigen Haken an die Kauleiste verpassen ;)