Die Euro 2020 in 2021. Alles andere als ein Fußballfest bislang. Einer der Top-Stars gestern beinahe auf dem Rasen verstorben, die Spielpaarungen aufgrund des aufgeblähten Teilnehmerfeldes nicht selten komplett unattraktiv (Österreich gegen Nord-Mazedonien... hallo?!) und die Qualität der TV-Übertragungen ein schlechter Witz.
Eigentlich mag ich es ja, über Jahrzehnte die selben Stimmen zu hören im TV. Dumm nur, wenn es ausgerechnet die von Bela Rethy ist. Den fand ich immer schon so schlimm, diesen Heini, dass es stets im Finger juckt, den Ton am Gerät abzustellen. Der Allzeit-Lieblings-Lapsus dieses Verbal-Verbrechers wurde Oktober 1996 bei der UEFA-Cup-Übertragung hsv gegen Celtic Glasgow zur Aufführung gebracht, als er allen Ernstes behauptete, der grünweiße Gesang zur Melodie von "The Wild Rover" sei die schottische Version von "An der Nordseeküste"....
Auch die anderen Sabbler und Sabblerinnen samt Expertenrunde und dem ganzen Scheiß lassen die eigenen Fußnägel bis zum Nagelbett aufrollen, weshalb ich jetzt den Mist nur noch auf irgendwelchen Streams gucke. Ukrainischer Kommentar ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, aber wenigstens nuschelt da kein Schweini herum. Von 80 Millionen Menschen in diesem Land ist Bastian Schweinsteiger der vielleicht Nichtssagende überhaupt. Ein weißes Blatt Papier kann mich jedenfalls mehr interessieren als dieser näselnde Kartoffel-Chips-Komiker aus dem Bayerischen Alpenvorland.
Auch richtig dumm: Pan-europäische Großveranstaltungen. Turniere in zwei Nachbarländern auszutragen, wie ja schon mehrmals geschehen, erscheint noch legitim. Der Zirkus dieses Mal ist allerdings meine Sache nicht. Nicht nur deshalb, weil die merkantilen Hintergedanken so durchschaubar sind, sondern weil es schlichtweg nervt und sich falsch anfühlt, vorher gar nicht zu wissen, in welchem Land die Partie gespielt wird.
Als Belgien gestern das vorentscheidende zweite Tor geschossen hatte, habe ich abgestellt und auf Youtube noch ein wenig Euro '84 in Frankreich geguckt. Nur acht Nationen, kein Schnickschnack, schöne Kindheitserinnerungen. Apropos. Damals habe ich auch angefangen mit dem Sammeln von Fußballer-Bildern. Neulich bei Lidl beim Bezahlen solch ein Panini-Werbe-Sample in die Hand gedrückt bekommen. Fiel fast vom Glauben ab, wie eklatant lausig die Qualität dieser Kleber mittlerweile ist. Klitzeklein, keinerlei UV-Lack drüber, einfach nur schlecht. Ich würde mal schätzen, dass dieser Monopolist im Einkauf pro Sticker kein Hunderstel eines Cents bezahlt... und trotzdem aberwitziges Geld kassiert für solchen Müll.
Beenden möchte ich diesen Rundumschlag mit dem Film, der gestern auch noch geguckt wurde. Die Katastrophenfilm-Welle im 70er Jahre-Hollywood fand ja immer schon einen Fan hier, aber dass es davon auch eine Stadion-Variante gibt, war mir bislang nicht aufgefallen:
