Ich sitze nur noch an der neuen Ausgabe. Und geht es doch mal vor die Haustür, so handelt es sich um die unvermeidbaren Wege, beispielsweise zum Supermarkt. Und auf diesen Pfaden halte ich dann ganz besonders die Augen auf, um womöglich etwas abfotografieren zu können, das sich hier verarbeiten lässt.
Und dann entstehen Aufnahmen wie die von der Kreidezeichnung gestern oder diese hier:
Dann wird gegrübelt, wie sich am besten lobende Worte finden lassen, denn dieses Gerollere in der zweiten Etage, das momentan sehr angesagt zu sein scheint, gefällt mir wirklich auch sehr gut.
Dann sitze ich abermals am neuen Kiezkieker, bearbeite die Rubrik mit der Gazzetta-Retro-Beschau und stolpere über dieses alte Cover:
Sternbrücke. Über zehn Jahre später ist das Ganze immer noch unverändert. Eines der absoluten Filetstücke in Bezug auf Graffiti-Spots in dieser Stadt. Grob geschätzt eine Million S-Bahn-Züge sind daran mittlerweile eng vorbeigekurvt. Das Teil ist zudem auch immer ein Blickfang, wenn du die Max Brauer-Allee in nördliche Richtung fährst und auf Höhe der St. Johannis-Kirche springt es einen auf einmal förmlich an. Doch, das dürfte tatsächlich mit großem Vorsprung der Spitzenreiter aller Malerei-Aktionen gewesen sein.
Ist natürlich ein Stück weit albern, diesbezüglich irgendwelche Rankings erstellen zu wollen, aber Albernheit kam hier zuletzt eh viel zu kurz. Da muss dringend gegenan gesteuert werden!
Die Lichtgestalt am weltweiten Fanzinefirmament - Bjergen Kjergen - hat mich unfreiwillig animiert, brachte er doch den vermutlich beklagenswertesten Blödelbarden im deutschsprachigen Raum - Fips Asmussen - ins Spiel. Den hätte ich eigentlich noch gern für einige Jahre im Klamauk-Knast verschwinden sehen. Für Verbrechen, die weder gesühnt noch verjährt sind. Die Anklageschrift war bereits vorbereitet, doch dann hat er sich der Strafverfolgung durch Ableben im vorigen August entzogen.
Aufgefallen war er mir gerade kürzlich, als mir klar wurde, dass das normale Schlager-Prozedere früher (in Englisch gesungenes Original - deutsche(r) Interpret(in) trällert das dann bei gleicher Instrumentalisierung für die Rentner in eigener Landessprache nach) nicht das Ende der Fahnenstange sein muss, sondern weitere Konsequenzen haben kann. Dass eine Coverversion gleich zwei weitere Male gecovert wird, dürfte zumindest einzigartig sein.
Das Original:
Dann kam der Bettelmann von Mallorca:
Dann etwas höchst Interessantes: "Wenn die nach vorn fällt" von Mike Krüger. Wahnwitzige Kameraperspektive! Hat Fritz Lang kurz vor seinem Tod noch solche Supernasen-Videos gedreht?
Meisterwerk:
Und dann halt noch der schon erwähnte Kunde:
So, genug Unsinn verzapft, muss mich wieder der neuen Printausgabe widmen...