Emotional überfordert

Eine bessere Überschrift wollte mir nicht einfallen.

Was gab es in den letzten Jahren nicht alles an vergessenswerten Saisons. Mal ein Gedümpel im gar nicht so menschenleeren Niemandsland, mal ein Auf und Ab mit der letztlich gleichen Zieleinkunft.

In der Regel waren die finalen Spieltage des FC St. Pauli keiner Erinnerung wert. Das ist mir vertraut, da kenne ich mich aus, fühle ich mich durchaus bequem, weil Routine im fortgeschrittenen Alter jeden Schrecken verliert.

Jetzt jedoch ist alles anders, ist der Ruhepuls deutlich höher als sonst im Mai. Die Hände waren oft feucht und klamm zuletzt, die vergangenen Wochen schier unerträglich, weil mich sportliche Versagensängste plagten. Ein Gefühl wie vor der Abi-Prüfung... nur deutlich schlimmer.

Das wichtigste Ziel für mich persönlich ist allerdings bereits erreicht, denn Aufstiege mit dem FCSP sind mir ja nicht fremd, wäre jetzt ja schon der sechste insgesamt, aber erstmals seit 70 Jahren vor den Rauten zu stehen, ist soooo ein fetter Haken hinter der Lebensaufgabe! Das tut gut bis in die Eingeweide, lässt einen entkrampfen.

Dennoch reichen schon kurze Gedankenanflüge bezüglich eines Derbysieges, eines Aufstiegs im Volkspark und allem damit unweigerlich Einhergehenden, dass die leidige Mulmigkeit wieder obsiegt, die Knie erneut zu wackeln beginnen. Es wäre schlichtweg wunderschön, wenn auch dieser Streich noch gelänge und wir alle zusammen ein Anbaden im Ozean der Glückseligkeit wagen dürfen.

Ganz nebenbei: Trotz der Angespanntheit war ich natürlich zuletzt nicht so faul, wie es der momentan etwas karge Blog vielleicht vermuten ließe. Natürlich gilt es, für den entsprechenden Zeitpunkt die richtigen Sachen in der Hinterhand zu haben, um nicht unvorbereitet zu sein. Das Dumme ist nur, dass davon zuvor selbstredend nichts gezeigt werden kann.

Das war es deshalb auch schon von mir, muss mich dringend wieder beruhigen...